Religiöser und politischer Widerstand in den Cevennen

gestern und heute

 

Die Cevennen boten zu Zeiten der Hugenottenverfolgung ein besonderes Rückzuggebiet für verfolgte Christen. In Höhlen und Grotten hielten die Protestanten ihre Gottesdienste ab und versteckten sich vor ihren Peinigern.

Noch heute wird beim Besuch der ehemaligen Versammlungsstätten ein Gefühl dafür lebendig, wie Menschen bereit waren, für ihre Überzeugungen  zahlreiche Entbehrungen und Gefahren in Kauf zu nehmen.

Jahrhunderte später zog sich die Résistance hierhin vor ihren Feinden zurück. Im entlegenen und nur schwer erreichbaren  Gebiet der Cevennen formierte sich erneut der Widerstand   gegen die diesmal politische Unterdrückung durch das Vichyregime und die Nationalsozialisten.

Wiederum 70 Jahre später hat sich eine neue soziale und politische Bewegung in der zum Teil immer noch schwer zugänglichen Kulturlandschaft etabliert und erfolgreich zu Wort gemeldet.

Der jahrelange und zuletzt erfolgreiche Widerstand der Bewohner der Archeregion gegen das Fracking ist beispielhaft geworden für Bürgerbewegungen, die sich heute in Deutschland gegen den Abbau von Schiefergas einsetzen.

Das Seminar setzt an bei den historischen Wurzeln. Wir besuchen die damaligen Versammlungsstätten der Hugenotten ebenso wie die heutenoch vorzufindenden „Temple“ der wenigen verbliebenen Protestanten.

In entlegenen Tälern des Flusses Thinnes suchen wir nach Spuren den Widerstandes gegen die Nationalsozialisten. Der Besuch eines Dorfes,in dem eine Gedenkstätte heute auf die blutige Vergeltungsaktion einer SS-Brigade und die Vernichtung eines Weilers aufmerksam machen, bildetet einen weiteren Schwerpunkt in der Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Frankreich.

Der kreative und friedliche Widerstand gegen das Fracking machen im dritten Teil des Seminares deutlich, wie in pluralistischen Gesellschaften heute die politische Auseinandersetzung und Widerstand  eine neue Qualität bekommen. Wir treffen hier Organisatoren der Proteste und informieren uns vor Ort über Aktionen, die nach wie vor erneute Probebohrungen verhindern sollen.

 

Das Seminar richtet sich generell an politisch interessierte Bürger. Auch Lehrer und Dozenten, die z.B. in Unterricht oder Veranstaltungen der politischen Bildung Beiträge zum politischen Widerstand lebendig einbauen möchten, sollen hier konkrete Beispiele kennenlernen.

Für die Teilnehmer, die an Methoden des kooperativen Lernens interessiert sind, besteht die Möglichkeit für verschiedene Lerngruppen Unterrichtsmaterialen und Sequenzen zu entwerfen. Der Seminarleiter ist ausgebildeter Moderator für die Umsetzungen dieser Methoden speziell im Schulbereich.

 

Die Seminarteilnehmer sollten körperlich fitt sein, da täglich Wanderungen zu den angezeigten Orten geplant sind, deren Dauer bei zwei bis vier Stunden liegen kann. Die Höhenprofile entsprechen in etwa denen deutscher Mittelgebirge.

 

Die Unterterbringung:

erfolgt im Klosterhotel Carmel in LesVans. Sie wohnen in modern umgebauten Klosterzimmern und können den großen Garten, Seminarräume und den Pool der Anlage nutzen.

 

 

 

 

 

Preis: auf Anfrage 

 

Termin für Gruppen: 

die genauen Termine und ggf. Zusatztermine  können noch vereinbart werden.

Termin für Einzelinteressenten:

ganzjährig nach Absprache März bis Oktober 2025

 

Förderung und Anerkennung als Bildungsurlaub:

Anträge zur Anerkennung des Seminars in einzelenen Bundeländern und für die Anerkennung von Bildungsgutscheinen sind in Bearbeitung